Karpfen richtig besetzen!
Karpfen brauchen Platz, mehr Platz als man vermuten würde.
In der Steiermark gibt es die produktivsten Karpfenteiche von Österreich. Die hier angegebenen Besatzdichten für Karpfen gelten nur für den südöstlichen Teil von Österreich. Für andere Regionen, ungünstigen Wasserwerten für Karpfen, oder Teiche mit Seehöhen über 400 Meter, ist der Fischbesatz dementsprechend zu reduzieren.
Wie viele Karpfen besetzen?
Als Faustregel würde ich jedem Karpfen 10 - 20 Quadratmeter Teichfläche zur Verfügung stellen.
Was geschieht, wenn man mehr Karpfen besetzt?
Der Teich als Lebensraum muss auch die Ausscheidungsprodukte der Fische, mit Hilfe von Bakterien und Sauerstoff, wieder abbauen. Sind mehr Fische im Teich, steigt auch die Menge der Ausscheidungsprodukte. Es wird zusätzlicher Sauerstoff für die Atmung der vielen Fische und für den bakteriellen Abbau der Ausscheidungsprodukte benötigt. Wenn dann, bei längerer Trockenheit und hohen Wassertemperaturen, kein Wasserdurchlauf vorhanden ist, kommt es zu Ausfällen durch zu wenig Sauerstoff.
Sind zu viele Fische im Teich, werden die Fischnährtiere vollständig aufgefressen. Die Fischnährtiere können sich nicht mehr in der gewünschten Menge vermehren. Die Karpfen finden in diesem Fall keine natürlichen Eiweißquellen im Teich. Hier muss man durch ein vollwertiges Mischfutter das Fehlen der Fischnährtiere ausgleichen.
Und die Wassertiefe?
Die Tiefe des Teiches ist für die Besatzdichte nicht so entscheidend wie die Fläche. Im Karpfenteich gelangt in der warmen Jahreszeit in tiefe Wasserschichten kaum Sonnenlicht. Die Produktion von Fischnährtieren findet hauptsächlich nahe der Oberfläche statt. In Regionen unter einem Meter Wassertiefe sind oft die Sauerstoffverhältnisse nicht ideal. Aus diesen Gründen sollte man die Anzahl der Karpfensetzlinge nicht erhöhen, nur weil ein Teich eine Wassertiefe von mehr als einem Meter hat.